Permalink

off

WIBeN Kampagne „130 jetzt – for future“

             Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen – Autoaufkleber

Nach der Wahl ist nach der Wahl! Politik macht irgendwie weiter. Meist im mehr oder weniger alten Stil. Und so war es auch diesmal nach der Europa- und Kommunalwahl 2019. Alle Parteien und Politiker beteuerten, dass sie den Wählerwillen verstanden hätten: Umwelt- und Klimaveränderung stehen ganz oben auf der Sorgenliste der Menschen. Politik „for future“ wäre angesagt!
Und dann: Wurde auf allen Ebenen zuerst mal wieder ausgiebig Personalpolitik gemacht. Von Europa bis Altenkirchen!
Vor diesem Hintergrund ist diese WIBeN Kampagne zu verstehen. Weil: Manche Entscheidungen könnten nämlich schnell und unverzüglich umgesetzt werden, wenn der politische Wille es will. Das haben wir nach Fukushima erlebt. Auf einmal war der Atomausstieg machbar!
Und: Die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen ist längst überfällig. Deutschland ist das einzige Land weltweit, in dem es noch keine Regelung gibt. Es geht bei der WIBeN Kampagne erstmal natürlich um die CO2 Einsparungen durch weniger Spritverbrauch, aber auch um die Beschränkung der irrsinnigen Raserei auf den Autobahnen. Gesamtfazit: Weniger Spritverbrauch, weniger Stress, weniger Unfälle (und Tote)!
Niemanden scheint dieses Thema aktuell besonders zu interessieren. Zumindest keine der im Bundestag vertretenen Parteien, die dieses Thema auf die Agenda bringen könnten.
Und deshalb machen wir es von WIBeN: Fridays for Future hat es vorgemacht! Klebt eins, zwei, drei – ganz viele Autoaufkleber auf eure Fahrzeuge (auch den Trecker) und verteilt sie im Freundes- und Bekanntenkreis, steckt sie in eure Rechnungen und Mailings, verteilt sie auf Veranstaltungen…

Hier bekommt ihr (weitere) Aufkleber:
Mail: Mail
– bitte mit Namen, vollständiger Adresse und Anzahl

WIBeN freut sich über eine Kostenbeteiligung, um weitere Druckkosten tragen zu können.
Bitte spendet: Z.B. für einen Aufkleber 2.- € und für jeweils 10 Aufkleber 6.- € gerne auch mehr!
WIBeN e.v. – IBAN: DE 634 306 096 7400 1892600                                           Stichwort: 130 for future

 



Permalink

off

Infoveranstaltung „cradle to cradle“

Zu dem Vortrag – „Cradle t Cradle“ was  übersetzt heißt – von der Wiege zur Wieder, waren 20 Personen ins Unikum gekommen. Mitglieder der Initiativgruppe Köln stellten in wechselnder Besetzung die Prinzipien des Konzeptes vor. Ausgehend von der Situation, dass wir seit Jahrzehnten, die Ressourcen unserer Erde völlig übernutzen und die Endlichkeit verschiedener Rohstoffe seit langem deutlich ist – und außerdem die Müllberge in allen Teilen der Erde und im Meer zunehmen, entstand  dieses  Konzept der Kreislaufwirtschaft. Alle in Produkten verarbeiteten Rohstoffe sollen letztendlich wieder nutzbar gemacht werden. Dabei greifen zwei Kreisläufe ineinander. Im biologischen Kreislauf sollte alles was genutzt und verbraucht wird kompostierbar und abbaubar sein und wieder in den Kreislauf zurück gelangen können. In den technischen Kreislauf gelangt dagegen, was keiner Abnutzung unterworfen ist und nicht „ver“ braucht wird. So können verschiedene Produkte – z.B. ein Fahrrad in beiden Kreisläufen entsorgt werden in Biomaterial wie die Reifen –Gummi- und technische Rohstoffe wir Felge; Kette und Räder…Als Vorrausetzung für eine solche Kreislaufdesignkonzept seien drei Prinzipien notwendig: die Bewußtheit, dass Abfall Nahrung ist – 2. „Nutze erneuerbare Energien zur Herstellung – und 3. Zelebriere die Vielfalt“ was so viel heißt wie: überlege gut, was du wirklich brauchst und ob du es brauchst oder ob es nicht geliehen werden kann,  gemeinsam nutzbar ist – oder durch Umnutzung anderer Produkte gewonnen werden kann usw….
Zu dem Ansatz gehört also auch ein Sharing Konzept – Güter mieten – Rückgabe nach Gebrauch und dadurch Neunutzung – ein Mietsystem für Güter und Dienstleistungen….D.h. im Prozess der Entwicklung von Produkten werden verschiedene Fragen vorher gestellt und verändern u.U. den gesamten Prozess und auch die Erstellung des Produktes…
Wie das konkret passieren kann blieb ein wenig offen und warf einige Fragen auf. Letztendlich ist klar, dass umdenken muss beim Verbraucher beginnen, der darauf achtet welche Produkte er erwirbt- wie diese hergestellt sind und ob und wie  zurückgeführt werden können.
 Zum Teil auch weit vorher – muss ich dieses Produkt überhaupt haben – kann ich es leihen – mieten – gemeinsam nutzen – etwas anderes umfunktionieren…..Auch hier ist das ökologisch beste Produkt, was überhaupt nicht erzeugt wird….   Zurzeit sind bereits 8000 Produkte diesbezüglich zertifiziert z. Bsp. stellt Stabilo alles aus recyceltem Kunststoff her….Mieten von Kinderkleidung gibt es sogar bei Tchibo – wie auch z. Bsp. das gemeinsame Nutzen von Waschmaschinen in Mietwohnungen.
Das vorgestellte Konzept warf  einige Fragen auf und führte zu längerer Diskussion, die letztendlich auch noch Fragen offen ließ. Evt. muss eine Fortsetzung noch stärker in dieses Konzept einführen.
In jedem Fall war der Abend sehr informativ, hat Anregungen zum Nachdenken gebracht und zu dem Thema etwas in Gang gesetzt.

Permalink

off

Marx und Raiffeisen – Alternativen für eine sozial verantwortliche Gesellschaft?

dies war der Titel eines Infoabends mit dem Kulturjournalisten Andreas Pecht – sozusagen im Nachklang des großen Jubiläumsjahres 2018.  können uns Marx und Raiffeisen für unsere heutige globale kapitalistische Gesellschaft noch was sagen?    Pecht`s  Antwort eindeutig Ja!

Zu Beginn  beleuchtete Pecht  eine  grundlegende Gemeinsamkeit der beiden:   die Zeit in der beide lebten,  eine Epoche gewaltiger Umbrüche – die frühe Entwicklung des Frühkapitalismus.
Während Raiffeisen allerdings diese Zeit sehr lokal im ländlichen Raum bei der auf Grund von Missernten und Wucherern zunehmend verarmenden  bäuerlichen Bevölkerung erlebte – lebte Marx nach Geburt und Aufwachsen in Trier in den Metropolen der Zeit – über Köln – Paris- London usw.
Marx hat über seine Erkenntnisse und Theorien ein gewaltiges  Schriftwerk verfasst – ihn muss man lesen, um seine Aussagen auch für unsere heutige Zeit zur erfahren.
Raiffeisen hat wenig schriftlich verfasst – bei ihm muss man sein Lebensverlauf und seine Handlungen verfolgen, um  Hinweise für heute zu erfassen.
Erstaunlich ist, dass Raiffeisen 90% der Bevölkerung nicht kennt – die Genossenschaft wohl – weniger aber den Begründer dieser.  Den Namen Marx kennen 100% – wobei seine Bedeutung zwischen dem Erfinder des Kommunismus bis hin zum Verursacher der Sozialistischen Diktaturen pendelt. Er wird hauptsächlich für diese negativen Entwicklungen nach seinem Tod verantwortlich gemacht.
Raiffeisens Bedeutung kennt man schlichtweg nicht.
2. Gemeinsamkeit: Das Elend der Menschen zu dieser Zeit trieb beide an: den einen das städtische Proletariat – er wollte einen Systemwechsel erreichen und mehr Macht für die Arbeitenden – das Proletariat –   den anderen trieb die verarmende und hungernde Landbevölkerung zu ganz pragmatischen Handlungen und Ideen. Unkonventionelle pragmatische Wege waren Raiffeisen gerade recht – wenn es um die Armen ging. Aufgewachsen in der ärmlichen Region des Westerwalds unter einfachsten Bedingungen hat er das Glück über Paten zu einer umfänglichen Bildung zu gelangen, die ihn schließlich beruflich in das Bürgermeisteramt an verschiedene Orte in der Region führt.  Die Bedeutung von Bildung am eigenen Leib erlebt, baut Raiffeisen als erstes Schulen auf – Bildung um der Armut zu entkommen.
2. Bemüht er sich pragmatisch, die wirtschaftlichen Bedingungen durch Strukturmaßnahmen zu verbessern – sei es durch Straßenbau – sei es durch ein angemessenes Kreditsystem, was die Leute atmen lässt und sich Verbesserungen entwickeln können. So gibt er z.B.  Saatgut und Setzkartoffeln aus – die erst nach der Ernte bezahlt werden müssen.. Dafür richtet er einen Fond ein, in den wohlhabende Bürger Geld einzahlen – aus Verantwortung für das Gemeinwesen – nicht wegen einer Rendite. Mit diesem Fond werden die Ankäufe finanziert bis die Bauern selber zahlen können.
Aus dieser Idee entstehen die Genossenschaften als Solidargemeinschaften – die Mitglieder lernen sich besser kennen – gemeinsam bürgt man fürs Ganze. Gewinn soll es allerdings nach Meinung Raiffeisens daraus nicht geben … es soll keine Zocker anlocken…
Das einzige Buch was er verfasst hat, ist über den Aufbau eines Spar- und Darlehensverein.1888
Marx dagegen ist schon radikaler. Er sieht in der kapitalistischen Entwicklung keine Zukunft sondern nach seiner Überzeugung frisst sich der Kapitalismus selber – er tut nur was ihn fördert – und die Gesellschaft muss eingreifen, so Marx Analyse,  um nicht alles dem Markt zu überlassen.
Er hilft begreifen, wie das kapitalistische System funktioniert – aber auch den Wert der menschlichen Arbeitskraft und Wertschöpfer! Mensch und Natur haben nicht der Ökonomie zu dienen – seine Überzeugung – sondern umgekehrt! Genossenschaften als wirtschaftende Strukturen mit Beteiligten auf Augenhöhe und mit gleichen Stimmen!


Permalink

off

WIBeN Wochenende 2018 – Projekt- und Kulturfahrt Schloss Batzdorf, Meißen und Dresden

Am langen Wochenende (Christi Himmelfahrt 10. – 13.5.2018) fand das traditionelle, jährliche WIBeN Wochenende statt, das als Projekt- und Kulturfahrt diesmal einen neuen Rahmen und Ausrichtung hatte.
Organisiert von Hermann (Vorstand WIBeN e.V.) und Josef (Schloss Batzdorf e.V.) fuhren 16 WIBeNs ( Franziska u. Martin, Axel u. Anne, Silke u. Hermann, Erika A. u. Edgar, Sabine, Jörg, Katrin, Ingo, Wini, Melanie, Erika G. u. Niko kam aus München dazu) mit 2 Kleinbussen die 500 km nach Scharfenberg bei Meißen zur Pension Horn, der Unterkunft für die Tage in Sachsen.
Im Schloss Batzdorf trafen wir z.T. auf Bekannte aus „alten Zeiten“: Stefan, Maren, Micha, Josef und Anna (Tochter von Bettina u. Josef) und deren Kinder.
Die Fahrt wurde, nach den WIBeN  Bauwochen 1992 u. 1993,  eine wunderbare Wiederaufnahme des Kontaktes zum Kulturprojekt und der Lebensgemeinschaft Schloss Batzdorf e.V. hoch über dem Elbetal zwischen Meißen und Dresden. Mit Josef als fachlich hochkompetentem Führer haben wir tiefe Einblicke in (Bau-)Geschichte und Leben in Meißen und Dresden bekommen. Darüber hinaus war es auch eine Begegnung mit unserer DDR–BRD-Geschichte. Sehr ernst beim Besuch der Stasi-Gedenkstätte in Dresden, aber auch extrem lustig, wenn wir z.B. in der Gastronomie (Rehbockschänke) auf alte DDR Verhaltensweisen trafen. O-Ton Gespräch mit Bedienung.  Frage: „Können wir noch einen Nachtisch bestellen?“ Antwort: „ Definitiv nicht!!!!“

Weiterlesen →